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„Gerade beim Thema Beihilfe ist auf Vieles zu achten“ 

Beihilfe, Altersvorsorge, Arbeitskraftabsicherung und Diensthaftpflicht – auch als Beamtin oder Beamter ist es wichtig, frühzeitig vorzusorgen und sich für alle Lebenslagen zu wappnen. Berti Schötterl ist Finanz- und Versicherungsexperte und informiert, welche Punkte besonders in den Blick zu nehmen sind.

Was muss ich beim Einstieg ins Beamtentum aus finanzieller Sicht beachten?

Durch den Statuswechsel ändern sich einige Dinge in Bezug auf die sozialen Sicherungssysteme. Die meisten Beamten haben vor dem Beginn ihrer Beamtenlaufbahn studiert oder als Angestellter gearbeitet. Hier waren Sie in der Regel gesetzlich krankenversichert und als Angestellter haben Sie auch Pflichtbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung bezahlt.

Für Beamte gelten hier eigene Regelungen. Sie zahlen nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein und „erdienen“ sich selbst einen Ruhegehaltsanspruch (Pension). Die Krankenversicherung besteht für Beamte aus zwei Pfeilern – Beihilfe & Private Krankenversicherung.

Auf was muss ich beim Thema Beihilfe achten?

Wichtig ist die Absicherung der dazugehörigen Säule über eine private Krankenversicherung. Was ich nicht beeinflussen kann, ist der Beihilfeanspruch. Dieser unterscheidet sich leicht je nach Dienstherr – die Höhe richtet sich nach der jeweiligen Lebenssituation und beträgt in der Regel 50%. Die meisten Dienstherren gewähren im Alter (Pension) 70% Beihilfe, sodass die private Absicherung dann zurückgefahren werden kann – außerdem steigt die Beihilfe auf bis zu 70% bei zwei oder mehr berücksichtigungsfähigen Kindern.

Was ist wichtig in Bezug auf meine Arbeitskraftabsicherung?

Als Beamter habe ich vor allem zu Beginn meiner Laufbahn erhebliche Versorgungslücken für den Fall der Dienstunfähigkeit. Hier muss ich einen Zeitraum von 5 Jahren „überstehen“, um mir eine Absicherung zu „erdienen“.

Wichtig ist deshalb gerade in dieser Anfangszeit, dass ich über eine private Dienstunfähigkeitsversicherung vorsorge. In der Praxis sind dies Berufsunfähigkeitsversicherungen mit kurzer Laufzeit. Beachten sollte man an dieser Stelle, dass der Versicherungsvertrag eine sogenannte „Dienstunfähigkeitsklausel“ beinhaltet – so verpflichtet sich der Versicherer eine durch den Dienstherren ausgesprochene Dienstunfähigkeit anzuerkennen und fordert selbst nicht weitere Gutachten an.

Wozu brauche ich als Beamter eine spezielle Dienst-Haftpflichtversicherung?

Viele denken, dass der Dienstherr für von mir verursachte Schäden während der Dienstzeit haftet – das ist aber nicht so. Als Beamter oder auch als Angestellte im öffentlichen Dienst brauche ich eine eigene Diensthaftpflichtversicherung, um vor den finanziellen Folgen für von mir selbst verursachten Schäden im Dienst geschützt zu sein.

In der Regel ist diese Absicherung ein Baustein der Privathaftpflichtversicherung und kann bei Vertragsabschluss eingeschlossen werden.

Lohnt es sich, meine bestehenden Absicherungen zu überprüfen?

Ja, auf jeden Fall. Gerade beim Thema Beihilfe ist auf Vieles zu achten und meistens hat man sich zu Beginn seiner Laufbahn nicht so sehr mit dem Thema beschäftigt. Häufig verlässt man sich darauf, was Freunde und Kollegen sagen. Auch bei der Dienstunfähigkeit und -haftpflichtversicherung haben sich die Bedingungswerke der Versicherer zum Besseren für den Verbraucher geändert und ich könnte unter Umständen jetzt davon profitieren.

Was muss ich im Hinblick auf meine Altersvorsorge bedenken?

Als Beamter „erdiene“ ich mir selbst ein gewisses Ruhestandsgehalt. Hierfür muss ich mindestens 5 Jahre im Dienst sein, um mir einen Anspruch zu erwerben. Es gilt: Je mehr Jahre ich dabei bin, desto höher fällt am Ende mein Anspruch auf Ruhestandsgehalt (Pension) aus.

Natürlich haben auch Beamte am Ende ihrer hoffentlich langen Laufbahn eine gewisse Versorgungslücke, die es zu schließen gilt – dennoch liegen die Ruhestandsgehälter weit höher als die gesetzliche Rente bei einer vergleichbar langen Angestellten-Laufbahn.

Welche Formen der privaten Altersvorsorge sind für Beamte besonders gut geeignet?

Beamte zahlen weiterhin Einkommenssteuer, deshalb ist es für sie – genauso wie für alle anderen – interessant steueroptimierte Geldanlage zu betreiben und fürs Alter vorzusorgen.

Hier sind verschiedene Anlageklassen denkbar und es gibt sicherlich nicht nur den einen goldenen Weg. Am besten lasse ich mich hier zum Thema steueroptimierte Geldanlage von einem Experten beraten.

Herr Schötterl, wir danken Ihnen für das Interview!

Über Berti Schötterl

Berti Schötterl ist Versicherungsfachmann (IHK) und Inhaber der „Schötterl Finanz- und Versicherungsagentur“ in Wendelstein nahe Nürnberg. Sein Motto lautet: „Empowerment statt Beratung“, denn er möchte seinen Kunden als Unterstützung zur Seite stehen und individuelle Konzepte zum Beispiel für Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes erarbeiten. 

Mit seinem Team berät er zu Themen wie: Steueroptimierte Geldanlage, Altersvorsorge mit ETFs, Krankenversicherung, Absicherung der Arbeitskraft sowie generelle Absicherung .

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