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Quereinstieg in die Arbeitgebermarke einbetten – warum Offenheit zur Haltung werden muss 

In Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels, ambitionierter Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsziele sowie demografischer Umbrüche steht der öffentliche Dienst mehr denn je unter Druck, neue Zielgruppen zu erschließen. Quereinsteiger*innen bieten ein enormes Potenzial und das in zweierlei Hinsicht: fachlich wie kulturell. Doch der Gewinn liegt nicht allein in ihrer Einstellung, sondern in ihrer Sichtbarkeit und Integration in das Arbeitgeberversprechen

Quereinstieg: Zwischen pragmatischer Lösung und strategischem Wert 

Der Quereinstieg wird vielerorts noch als „Notlösung“ gesehen – für Positionen, auf die sich niemand mit „klassischem Verwaltungshintergrund“ bewirbt. Dabei liegt genau in dieser Öffnung ein Schlüssel für die Weiterentwicklung des öffentlichen Sektors: 

  • Innovation durch Perspektivwechsel 
    Andere Branchen = andere Methoden = neue Denkimpulse für Verwaltung 
  • Attraktivität für moderne Lebensläufe 
    Wer heute wechselt, tut das oft mehrfach im Berufsleben – lineare Karrieren werden seltener 
  • Zugang zu passiven Talenten 
    Viele Fachkräfte suchen nicht aktiv, reagieren aber positiv auf Ansprachen, wenn Sinn und Sicherheit geboten werden 

Die Herausforderung: Vom operativen Recruiting in die Arbeitgeberidentität 

Ein echter Wettbewerbsvorteil entsteht, wenn der Quereinstieg nicht nur toleriert, sondern gezielt kommuniziert und gefördert wird. Das bedeutet: 

  1. Strategisches Bekenntnis zur Vielfalt der Wege 
  1. Kommunikative Sichtbarkeit des Themas auf allen Kanälen 
  1. Strukturelle Verankerung in Personalentwicklung und Führung  
  1. Anpassung von Onboarding-Prozessen 

Kommunikationsinstrumente, um Quereinstieg in die Arbeitgebermarke einzubetten 

Um Quereinsteiger*innen zu erreichen, braucht es eine spezielle zielgruppenspezifische Kommunikation.  

Es lohnt sich dabei, für diese Zielgruppe eigene Content-Formate zu entwickeln. Wir haben eine Auswahl an Formaten und Kanälen zusammengestellt, über die eine Verwaltung das Thema glaubwürdig nach außen und innen tragen kann: 

1. Karriereseite & Jobportal 

  • Rubrik: „Ihr Weg zu uns – auch ohne Verwaltungsausbildung“ 
  • FAQ: Welche Berufe können quer einsteigen? 
  • Interviews oder „Tagebuch eines Quereinstiegs“ als authentisches Format 

2. Stellenausschreibungen 

  • Vermeidung abschreckender Anforderungen („Laufbahnbefähigung zwingend“) 
  • Formulierungen wie: 
    „Sie haben Erfahrung in der Projektsteuerung, kommen aber nicht aus der Verwaltung? Wir freuen uns auf Ihren Blick von außen.“ 

3. Social Media & Content-Formate 

  • „5 Gründe, warum Quereinstieg in der Verwaltung funktioniert“ 
  • Reel: „So sieht mein Alltag als Quereinsteiger*in aus“  
  • “Verwaltung kurz erklärt” als Video-Reihe bei LinkedIn 
  • Mitmach-Kampagnen: „Ich bin Quereinsteigerin, weil…“ 

4. Events & Personalmarketing-Messen 

  • Eigene Messethemen wie „Karrierewechsel in den öffentlichen Dienst“ 
  • Teilnahme an Branchenfremden Formaten (z. B. Digitaltage, spezielle Jobmessen) 

5. Onboarding-Materialien & internes Branding 

  • Willkommenspakete mit Fokus auf „Neu in der Verwaltung“ 
  • Interne Schulungen für Führungskräfte: Wie leite ich Quereinsteiger*innen? 
  • Cross-Mentoring zwischen Verwaltungsprofis & Quereinsteiger*innen 

Positionierung innerhalb der Employer Value Proposition (EVP) 

Quereinsteigerfreundlichkeit kann ein starker Pfeiler der Arbeitgebermarke sein, wenn sie wertebasiert kommuniziert wird: 

EVP-Bereich Einbettung des Quereinstiegs 
Sinn & Wirkung „Bei uns gestalten Sie Stadt & Gesellschaft mit.“ 
Lernkultur „Sie bringen Know-how – wir bieten Perspektive.“ 
Sicherheit & Wandel „Ein sicherer Arbeitsplatz mit Entwicklungsspielraum.“ 
Team & Zugehörigkeit „Vielfalt macht uns stärker.“ 

Empfehlungen für Personalverantwortliche & Mitarbeitende aus der Pressestelle 

  • Definieren Sie klare Zielgruppen für Quereinstieg (z. B. IT, Bau, Handwerk) 
  • Nutzen Sie Textbausteine, die Flexibilität und Lernbereitschaft betonen 
  • Binden Sie Führungskräfte aktiv ein, z. B. über Workshops zum Thema Potenzialorientierung 
  • Machen Sie Quereinstieg zur Haltung – nicht zur Ausnahme 

Fazit 

Quereinsteiger*innen bereichern Verwaltungen fachlich, kulturell und kommunikativ. Wer sie wirklich integrieren möchte, muss sie nicht nur einstellen, sondern aktiv in das Selbstverständnis als Arbeitgeberin einbetten. In einer Arbeitswelt im Wandel ist der Quereinstieg eine große Chance für den öffentlichen Dienst. 

Neugierig geworden? Sprechen Sie uns gerne auf individuelle Beratungsangebote an! 

Quereinstieg in die Arbeitgebermarke einbetten – warum Offenheit zur Haltung werden muss   
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