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“Ein Unterschied war, dass mein Wecker früher geklingelt hat, um am Nachmittag mehr Zeit für Aktivitäten zu haben.”   

Kelly Bianca Ganser arbeitet als Referentin im Projektmanagement für die E-Akte BW. Ihre Arbeitgeberin, die IT Baden-Württemberg (BITBW), bietet Mitarbeitenden “Workation” an. Kelly Bianca Ganser hat dieses Angebot genutzt und berichtet im Interview von “Arbeiten und Urlaub machen” in Spanien und Portugal. 

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, nicht “normal” Urlaub zu machen?  

Als  in der BITBW das Thema „Workation“ diskutiert wurde, war ich sofort begeistert und wollte es ausprobieren. Die Vorstellung meinen beruflichen Alltag in einem anderen Land zu erleben, hat mich sehr interessiert.  

Auf was mussten Sie bei der Organisation vorab achten – jenseits von vorhandenem WLAN in Unterkünften?  

Natürlich das „Go“ von meinen Vorgesetzten. Weiterhin ist eine sogenannte A1-Bescheinigung nötig, welche im Vorfeld ganz einfach über unsere Personalabteilung beantragt wird. Diese Bescheinigung  weist nach, dass ich in Deutschland sozialversichert bin. Des Weiteren habe ich mich mit meinen Kolleg*innen abgestimmt, dass evlt. Druckaufträge (bspw. Arbeitsverträge) durch sie vor Ort übernommen werden können. 

Sie sind nach Spanien und Portugal verreist. Wie dürfen wir uns einen Alltag in Ihrer Workation vorstellen?  

Ähnlich wie ein Home Office Tag in Stuttgart – Meetings, Calls mit Führungskräften und Mitarbeitenden , Vorstellungsgespräche, ein volles E-Mail Postfach… Das Ganze abgerundet mit Meerblick und einem weiten Horizont. 

Welche Unterschiede zum HomeOffice haben Sie empfunden?  

Ein Unterschied war, dass mein Wecker früher geklingelt hat, um am Nachmittag mehr Zeit für Aktivitäten zu haben. Und meine Frühstückskultur hat sich hinsichtlich lokaler Köstlichkeiten verändert. 

Ihre Arbeitgeberin, BITBW, ist die zentrale IT-Dienst­leisterin für die gesamte Landes­verwaltung in Baden-Württemberg und schreibt in Stellenausschreibungen “Workation” als Angebot.   

Glauben Sie, dass dies bald im öffentlichen Dienst Standard sein wird?  

Ich hoffe es sehr, dass weitere Behörden nachziehen und sich den Bedürfnissen der Mitarbeitenden, u. a. nach mehr Flexibilität, öffnen und sich neuen Arbeitsformen anpassen. Vor allem ihren Mitarbeitenden das Vertrauen auszusprechen, dass in einer Workation die gleiche Arbeit geleistet wird.  

Und bis dahin profitieren wir als BITBW von unserer Vorreiterposition.   

Stärkt die Möglichkeit einer Workation das Commitment zu Ihrer Arbeitgeberin, der BITBW? 

Ein klares Ja ! Da wir gerade hier in Stuttgart mit sehr vielen Wirtschaftsunternehmen konkurrieren, ist Workation ein neues „Goodie“, um den Öffentlichen Dienst, unabhängig von monetären Mittel, attraktiver zu gestalten. 

Würden Sie es noch einmal machen?   

Auf jeden Fall! 

Was würden Sie bei der nächsten Workation anders machen?  

In ein anderes Land reisen. 

Wem würden Sie eine Workation nach Ihren Erfahrungen empfehlen?  

Allen Personen, die Lust haben, neue Arbeitsformen auszuprobieren und die über ein gutes Selbstmanagement verfügen. 

Über Kelly Bianca Ganser 

Nach dem Masterstudium begann Kelly Bianca Ganser bei der Polizei BW im Bereich der Abteilungskoordination im Präsidium für Technik, Logistik, Service. Dann wechselte sie zur IT Baden-Württemberg (BITBW) und war bis Juli 2023 Personalsachbearbeiterin. Dort übernahm sie die gesamte Personalbetreuung und -auswahl für drei technische Referate. Nach ihrem internen Wechsel ist sie aktuell als Referentin im Projektmanagement für die E-Akte BW tätig. In dieser Position begleitet sie Ministerien und nachgeordnete Behörden des Landes beim Roll-Out der E-Akte BW. Bereits seit 10 Jahren ist Kelly Bianca Ganser im öffentlichen Dienst tätig.  

Die Veränderung und Transformation, u. a. hinsichtlich der Digitalisierung, bietet gewiss weitere und spannende Positionen in den nächsten Jahren – darauf freut sie sich sehr! 

“Ein Unterschied war, dass mein Wecker früher geklingelt hat, um am Nachmittag mehr Zeit für Aktivitäten zu haben.”   
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