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Hitze & Dürre – wie kommuniziere ich mit Bürger*innen?

„Forscherin hält 46 Grad im Sommer in Deutschland künftig möglich“ – Der Tagesspiegel, 25.07.2019

„Hitzewelle nähert sich Deutschland“ – tagesschau, 16.06.2022

„Jedes Jahr Tausende Hitzetote“ – tagesschau, 01.07.2022

Fast täglich fahre ich mit dem Fahrrad. Meistens ist es eine sommerliche Abendrunde nach dem Feierabend. Und obwohl es immer trockener wird und Wasser eine endliche Ressource ist, sehe ich sie immer: die Rasensprenger.

Was die Band 2raumwohnung schon 2007 besang, ist in deutschen Sommern längst nichts neues mehr. Jeden Sommer werden neue Temperaturrekorde weit über 36 Grad gemessen. Das Problem ist: Die Hitzewellen werden nicht nur häufiger, sondern auch länger.

Und der trockene Rasen scheint eines der größten Probleme deutscher Gartenbesitzer*innen zu sein. Wo wären wir auch, wenn etwa der heilige Vorgarten gelb statt grün strahlt?

Mit den immerwährenden Hitzewellen zeigt sich allerdings, dass Wasser eine endliche Ressource ist. Das Wasser wird knapper und Regen- wie auch Grundwasser aus einem Brunnen sollten eigentlich effizient genutzt werden. Da darf der grüne Rasen bei der Bewässerung keine Priorität darstellen!

Die Gartenbesitzer*innen sind die einen, die Kommunen stehen bei Hitze & Dürre ebenso vor großen Herausforderungen. Ist Wasser knapp, muss rationiert werden. Und Wasser ist hier nur ein Beispiel – ein griffiges Beispiel.

Doch wie kommuniziert man das als Kommune oder auch als Bürgermeister *in vor oder während Hitzeperioden? Wie kann man ein Bewusstsein in der Bevölkerung schaffen, dass sich Dinge ändern MÜSSEN ohne zu einschränkend zu wirken?

Wir haben uns zu diesem, ja auch kommunikativem Thema Gedanken gemacht und möchten Ihnen folgende Tipps mit an die Hand geben:

  • Intern vor extern! Bilden Sie im ersten Schritt Ihre Mitarbeiter*innen in der Verwaltung weiter – über die Ämtergrenzen hinweg. Von der Erzieher*in bis zum Bauhofmitarbeiter*in sind alle gefordert, Botschafter*in nach außen zu werden. Nur wenn Ihre Behörde samt Personal ein Bewusstsein erreicht, dass bspw. Geranien durch heimische Stauden ausgetauscht werden sollten und das Thema Nachhaltigkeit in allen Abteilungen angekommen ist, wird die Kommunikation nach außen funktionieren.
  • Mit wirtschaftlichen Aspekten argumentieren! Bleiben wir beim Beispiel heimische Stauden. Sie können etwas wilder aussehen und manche Bürger*innen werden sich melden, dass der örtliche Kreisverkehr nicht mehr ordentlich aussieht. Bei insektenfreundlicherer Bepflanzung handelt es sich nicht nur um ökologische Aspekte. Erklären Sie Ihren Bürger*innen, dass Ihre Behörde Geld spart. Heimische Stauden benötigen weniger Pflege und kaum Wasser! So spart sich die Verwaltung nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Arbeitszeit. Ihre Gärtner*innen und Bauhofmitarbeiter*innen könneniIhre Kompetenzen für wichtigere Dinge einbringen.
  • Nutzen Sie alle Wege der Kommunikation! Offline lassen sich altbewährte Mittel optimal nutzen. Veröffentlichen Sie Artikel im Amtsblatt oder hängen Sie Informationen am örtlichen Aushang aus. Überlegen Sie, ob sogar Plakate Mehrwert für Ihre Kommune bringen oder ob Sie diese Themen in Veranstaltungen (indirekt) platzieren können. Arbeiten Sie mit der lokalen Presse zusammen. Über Social Media erreichen Sie eine jüngere Zielgruppe.
  • Social Media für mehr Transparenz nutzen! Social Media bietet Ihnen als Behörde alle Möglichkeiten, Themen auch etwas mehr zu erklären. Erstellen Sie ein Video mit dem Smartphone und einem Ansteckmikro und erklären Sie, warum ein Bewusstsein für eine sensible Nutzung von Ressourcen wichtig ist oder warum es von großer Bedeutung ist, selbst im Garten Zisternen und Regentonnen aufzustellen, um möglichst wenig Grundwasser nutzen zu müssen. Sogenannte Share-Pics sind bei Beiträgen eine gute Alternative.
  • Erklären Sie die Sinnhaftigkeit von nachhaltigen Umbaumaßnahmen! Sprechen Sie offen, verständlich und transparent bspw. über die Begrünung von Dächern, die Umbepflanzung des Friedhofs oder die beschränkte Entnahme von Grundwasser. Nur wenn Bürger*innen die Ziele und den Sinn hinter Veränderungen verstehen, werden sie aktiv.
  • Seien Sie Vorreiter und Vorbild! Schaffen Sie darüber hinaus Anreize, die Ihre Bürger*innen zum Umdenken bewegen.

Nachfolgend sind verschiedene Checklisten für Sie verlinkt, in denen Sie weitere Infos, aber auch zusätzliche Handlungsempfehlungen finden:

https://www.flaechenmanager.com/artikel.dll?AID=6895240&MID=178854

https://www.nul-online.de/artikel.dll?AID=6895242&MID=1111

https://www.freiraumgestalter.net/Themen/Stadtplanung/So-koennen-Sie-Ihre-Kommune-nachhaltiger-machen,QUlEPTY2NDUxNzEmTUlEPTE3Njg0Ng.html

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