Die Direktansprache von qualifizierten Führungs- und Fachkräften nimmt immer mehr Einzug in die Personalabteilungen öffentlicher Arbeitgeber. In der Regel wird die Bearbeitung „outgesourct“ und durch eine externe Personalberatung vorgenommen. Hierfür gibt es verschiedene gute Gründe – neben dem vielleicht fehlenden Know-how im Haus, möchte ein öffentlicher Arbeitgeber oftmals auch keine KollegInnen bei einem anderen Player der öffentlichen Hand kontaktieren und letztlich abwerben. Doch grundsätzlich ist natürlich auch ein Active Sourcing direkt durch die Behörde möglich. Also die
einfache Antwort: Ja!
Ausführliche Antwort: Ja, aber…
… denn zunächst muss einiges bedacht werden. Der erste und wichtigste Punkt für ein Gelingen für ein eigenes Active Sourcing ist das Vorhandensein von Personalressourcen. Es wird also ein/e Kollege/Kollegin im Personalbereich benötigt, der oder die Zeit, Lust und Motivation mitbringt, sich in das Thema einzuarbeiten. Da die Materie speziell ist und einiges an Zeit einzurechnen ist, kommt aus meiner Sicht eine eigene Durchführung nur für mittlere und große Behörden in Frage.
Des Weiteren sind folgende Punkte zu beachten:
➡️ Rechtliche Rahmenbedingungen – Einhaltung von Vorgaben wie AGG und Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und Vorgaben gegen unlauteren Wettbewerb
➡️ die Verbindung mit dem Auftritt des Arbeitgebers und Einbettung in das eigene Employer Branding
➡️ eine Zielgruppenanalyse – Es muss klar definiert sein, welche Zielgruppen durch die Direktansprache in den Blick genommen werden sollen. Aus meiner Sicht macht eine Schwerpunktbildung, Spezialisierung und Vernetzung auf einzelne Bereiche z.B. Ingenieure/Techniker Sinn.
➡️ die Verknüpfung mit Ansätzen des Social Recruiting – Darstellung und Vernetzung auf bestimmen Kanälen, niedrigschwellige Kommunikation
➡️ die Auswahl der richtigen Plattformen
➡️ eine Schulung und Vorbereitung der beteiligten KollegInnen
➡️ eine Recherche anhand des Ausschreibungsprofils, die aber oftmals aufgrund fehlender Informationen zu den möglichen KandidatInnen, mit Spürsinn und Erfahrung zu Ergebnissen kommen muss
➡️ die Kontaktaufnahme und gesamte Kommunikation muss kreativ, individuell und serviceorientiert sein
➡️ eine enge Zusammenarbeit mit dem Recruiting und der Personalsachbearbeitung – möglichst ohne Brüche und mit wenigen Schnittstellen
➡️ Feedback und Evaluierung
Sie sehen, dass es aufgrund der Komplexität gute Gründe für die Beauftragung eines externen Partners gibt. Aber falls mit klarem Kompass und Strategie gearbeitet wird sowie ausreichende Ressourcen zur Verfügung stehen, spricht nichts gegen eine eigene Anwendung von Active Sourcing.
Wenn Sie mehr zu diesem Thema erfahren möchten, dann kontaktieren Sie mich gerne:
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Der Autor Christian Pollack ist Geschäftsführer der public-pioneers GmbH und Ansprechpartner für Headhunting, Personalgewinnung und Employer Branding. Als ehemaliger Kommunal- und Landesbeamter bringt er vielfältige Erfahrungen & Kenntnisse aus dem öffentlichen Dienst in seine Arbeit ein und steht Ihnen gerne für weitere Informationen zur Verfügung.